| Unser Urlaub heißt immer Trainingslager!!!! |
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Liliana und ich machen unseren Urlaub(?), wir nennen es Trainingslager auch in diesem Jahr in St. Moritz. Liliana trainiert in diesem Jahr natürlich nicht. Sie wird nur ein bisschen Walken und Wasserlaufen. Das ist für Schwangere nicht nur o.k., sondern auch zu empfehlen. Dieses Jahr begleitet uns mein Freund Steffen Benecke, so dass ich nicht allein trainieren muss. Wir wohnen wie immer in Celerina, das ist ca. 1-2 km von St. Moritz entfernt. Das Engadin bietet meines Erachtens ideale Bedingungen zum Training, deshalb sind auch viele, viele Athleten im Sommer dort oben. Die Bahn in St. Moritz ist im Prinzip frei zugänglich, wenn man nicht gerade zu den Haupttrainingszeiten der Weltklasse laufen will. Wer will schon von Kipketer, Tergat, Baumann, uvm. andauernd überholt werden. Außerdem ist das Bahntraining in der Höhe mit Vorsicht zu genießen, weil man doch schnell überzieht und viel mehr ermüdet als in der Ebene. Unser Plan ist es, wie jedes Mal wenn wir dort sind, eine Grundlage für das nachfolgende Training in Hamburg zu schaffen, um dann gute Wettkampfresultate zu erzielen.
Wir benutzen in St. Moritz das Mountainbike (MTB) und den Aquajogger zum
Wasserlaufen für das semispezifische Training. Die Dauerläufe machen wir in
der herrlichen Landschaft (meist profiliert), das Bahntraining auf der Bahn in
St. Moritz.
Die GA2 DL in der Regel um den St. Moritz See (vermessen 4260m).
Wir machen bei fast jeder Einheit Stretching, wenn Stretching besonders im Plan aufgeführt ist, dann bedeutet es, dass wir uns extra bestimmte Übungen (siehe: Stretching für zu Hause) vornehmen.
Hier ist meine vorläufige Planung. Der Plan wird allerdings vor Ort noch an Steffens Plan angepasst, denn wir wollen natürlich zusammen trainieren.
Bei den Tagen an denen schon Zeiten eingetragen sind handelt es sich um die Vorjahreszeiten, die ich als Anhalt nehme, wie das Training läuft.
In roter Farbe schreibe ich den wirklichen Ablauf des Trainings mit den entsprechenden Analysen des Trainings. Soll heißen, ob das Trainingsziel erreicht werden konnte und die Verlaufsplanung funktioniert hat.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren war Steffen mal
wieder mit in Celerina und dadurch fiel das Training etwas leichter, weil man zu
zweit ein Tief besser überwindet. Natürlich haben wir nicht alles zusammen
trainiert, besonders die schnellen Einheiten hat Steffen schneller absolviert.
Da wir uns aber schon 10 Jahre laufend nebeneinander bewegen ist unser
Vertrauensverhältnis so, dass wir uns nichts gegenseitig beweisen müssen.
Liliana hat wegen ihrer Schwangerschaft nicht trainiert und sich manchmal ein
bisschen gelangweilt, aber die Ruhe und das schöne Wetter hat sie trotzdem
genossen.
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1.
Tag |
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30-40' Jogging/Stretching |
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2.
Tag |
60'
lockerer DL/Athletik/Stretching |
45'
DL/intensiv Stretching |
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3.
Tag |
(Evtl.
45’ lockerer DL) 90'
MTB/Koordination
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60'
DL/Steigerungen |
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4.
Tag |
90' DL/Stretching |
60'MTB/Athletik/Stretching |
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5.
Tag |
Morgens
80' DL |
60’
DL/Koordination |
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6.
Tag |
Morgens
Einlaufen, dann 2 Seerunden a 4,26 km als GA2 DL. |
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7.
Tag |
120-130'
DL |
Stretching/Athletik |
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8.
Tag |
Pausentag!
evtl. 30' Jogging |
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9.
Tag |
Einlaufen, Koordination, Sprints und Auslaufen |
FS
3-6-9-4-2 mit Ein- und Auslaufen |
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10.
Tag |
90'
MTB 105' MTB gefahren |
80' DL/Stretching |
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11.
Tag |
90' MTB 90' MTB
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60'
DL |
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12.
Tag |
45'
DL/Steigerungen |
Bahn:
5x1000m |
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13.
Tag |
120' DL/Stretching |
Koordination/Athletik |
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14.
Tag |
60’ DL/Stretching |
60'
DL |
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15.
Tag |
Abreise! |
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Ich bin in diesem Jahr 271 km gelaufen und 202 km MTB gefahren. Das war mehr als im letzten Jahr. Der Grund dafür ist meines Erachtens, dass ich mit Steffen einen Mitläufer hatte. Dadurch wird manche Einheit etwas länger.
Da vor allen Dingen die Zeiteinheiten in der Höhe zählen habe ich die Gesamtbelastung gezählt:
Insgesamt: 30 Std. Belastung
Laufen: 21 Std.
MTB: 9 Std.
Das Wetter war in diesem Jahr absolute Superklasse, denn es war immer Sonnenschein und die meiste Zeit ca. 22-25°, also optimale Laufbedingungen.
Allgemeines über Höhentrainingslager:
Wenn ich auch sonst nicht der Freund von sehr starren Trainingsplänen bin, so
ist doch beim Höhentraining ein genau ausgearbeiteter Plan unbedingt von Nöten.
Man kann sich halt nicht auf das Gefühl verlassen, weil die Müdigkeit
plötzlich und mit nicht gekannter Heftigkeit auftritt. Ich habe gute
Erfahrungen mit folgenden Anpassungen gemacht
Bis zum 3. Tag auf jeden Fall sehr langsam und vorsichtig trainieren. Danach DL
die 20 Sekunden pro Kilometer langsamer sind als auf Meereshöhe. Am 6. Tag kann
dann etwas schärfer trainiert werden. Ich empfehle einen gleichmäßigen GA 2
DL, der aber auch deutlich langsamer ist als auf Meereshöhe (ca. 15 Sekunden
langsamer pro Km).
Weiterhin unbedingt einen Ruhetag planen. Das sowieso immer wenn Trainingslager
über eine Woche andauern. Am 9./10. Tag kann man dann die Intensität noch
einmal steigern, damit beim spezifischen Training die Laufeinheiten nicht zu
weit vom angestrebten Wettkampftempo entfernt sind. Da wir bei 2 Wochen
Aufenthalt an der Untergrenze der wirksamen Zeiteinheit in der Höhe uns
befinden, plane ich nur den letzten Tag locker, um die Rückanpassung zu
verbessern.
Bei der Ernährung noch mehr auf kohlenhydratreiche Kost achten, aber auch
viel Gemüse essen, um den basischen Anteil der Nahrung möglichst hoch zu
haben.
Das wichtigste ist aber auch.....trinken, trinken, trinken. Wer nicht genug
trinkt hat schon verloren.
Ansonsten ist ein Aufenthalt im Engadin für Liliana und mich vor allem auch
Urlaub, das unterscheidet uns von vielen die auf der Bahn oder der Umgebung von
St. Moritz unterwegs sind. Wir haben Freude am Laufen und an möglichen
Verbesserungen unserer Form. Dazu gehört für uns auch so ein
Höhentrainingsaufenthalt.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich unsere Leistungen wirklich
verbessert haben.